Psychotherapie:
Psychotherapie ist ein eigenständiges Heilverfahren im Gesundheitsbereich für die Behandlung von psychischen, psychosozialen und psychosomatisch bedingten Leidenszuständen und Verhaltensstörungen. Sie hat auch vorbeugende, emanzipatorische, entwicklungs- und gesundheitsfördernde Funktion.
Sie besteht gleichberechtigt neben anderen Heilverfahren, wie zB. der medizinischen oder klinisch-psychologischen Behandlung.
Die Ausübung der Psychotherapie ist seit 1990 gesetzlich geregelt. Link: http://bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/Berufe/Berufe_A_Z/Psychotherapeutin_Psychotherapeut
Das konkrete Ziel einer Psychotherapie ist nicht vorgegeben, sondern wird zu Beginn der Behandlung zwischen PsychotherapeutIn und KlientIn besprochen. Es gibt kein festgelegtes Schema für den Ablauf einer Psychotherapie, wie sie verläuft, hängt von der jeweiligen Persönlichkeit und vom Miteinander der/des PsychotherapeutIn mit der/des KlientIn sowie der psychotherapeutischen Methode ab. Dabei begleitet die/der PsychotherapeutIn die KlientInnen bei der Entwicklung und Suche nach der passenden Problemlösung und Veränderung. Im Zentrum stehen das Gespräch und der Austausch zwischen PsychotherapeutIn und KlientIn.
An der Beratungsstelle wird nach einem tiefenpsychologischen Verfahren, der Katathym Imaginativen Psychotherapie (KIP) und der Systemischen Familientherapie (SF) gearbeitet:
Katathym Imaginative Psychotherapie ist sowohl bei der Behandlung aktueller Probleme und Themen als auch bei der Aufarbeitung von Ereignissen aus der Lebensgeschichte hilfreich. Beides geschieht einerseits auf der Ebene der Imaginationen, die die innere Situation verdeutlichen, andererseits auf der psychotherapeutischen Gesprächsebene. Unter therapeutischer Anleitung steigen zu verschiedenen Motiven vor dem inneren Auge Bilder auf. Mit der Zeit entstehen Szenen und es können Erinnerungen und Gefühle auftauchen. In den Imaginationen bilden sich unbewusste Konflikte, bestehende Probleme, Wünsche und Phantasien symbolhaft ab. Dabei ergeben sich neue Möglichkeiten des Wahrnehmens, Fühlens oder Handelns. Die Entdeckungsreise in die innere Bilderwelt hilft, bisher unbekannte Zusammenhänge zu verstehen, aus gelernten Beschränkungen herauszuwachsen und innere Potenziale zu erschließen.
Systemische Familientherapie ist der Oberbegriff für eine Vielzahl von Ansätzen und Modellen, die sich aus der Paar- und Familientherapie heraus entwickelt haben. Individuelle Symptome, Störungen und Probleme werden im Zusammenhang von wechselseitigen Beziehungen von KlientInnen und ihrer Um/Mitwelt betrachtet. Systemisch ausgerichtete PsychotherapeutInnen gehen von der Autonomie der Rat- und Hilfesuchenden aus und betrachten diese als „ExpertInnen ihrer selbst“. Sie suchen nach Bedingungen, mit deren Hilfe, KlientInnen ihre Ressourcen aktivieren, um in Selbstorganisation ihre Ziele zu erreichen. Zentrales Arbeitsmittel ist der öffnende Dialog, dazu kommen vielfältige Fragetechniken, visualisierende Techniken wie Familienskulpturen und Aufstellungen, Beobachtungsaufgaben, Rituale und Metaphern. Dem Klienten gegenüber bemüht man sich um eine Haltung des Respekts, der Unvoreingenommenheit, des Interesses und der Wertschätzung bisheriger Lebensstrategien.
Link: In Österreich anerkannte psychotherapeutische Methoden
http://bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/Psychische_Gesundheit/In_Oesterreich_anerkannte_Psychotherapiemethoden
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